Verschweigen - Verurteilen

Verfolgung von Homosexualität in Rheinland-Pfalz von 1946 – 1973

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1945 endete die nationalsozialistische Diktatur und damit die intensivste Verfolgung von homosexuellen Menschen in der deutschen Geschichte. Wie in der NS-Zeit blieb jedoch auch in der Bundesrepublik männliche Homosexualität weiterhin verboten; die 1935 drastisch verschärften Strafbestimmungen der §§ 175 und 175a des Strafgesetzbuches (StGB) galten auch weiterhin. Über 50.000 Männer verurteilte die bundesrepublikanische Justiz auf dieser unveränderten Rechtsgrundlage bis 1969.

 

Am 13. Dezember 2012 entschuldigte sich der rheinland-pfälzische Landtag bei den Opfern und beschloss einstimmig mit den Stimmen der damals im Parlament vertretenen Parteien SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen, sich der Vergangenheit zu stellen. Die Ausstellung „Verschweigen – Verurteilen“ ist ein Resultat der Bemühungen um Aufarbeitung und Aufklärung. Sie präsentiert die Ergebnisse der Forschungsarbeiten über die Verfolgung von Homosexualität in der Zeit von 1946 bis 1973.

 

Durchgeführt haben die Forschungsarbeiten das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (Klick!) und die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (Klick!) mit Förderung des rheinland-pfälzischen Familienministeriums. Die Ausstellung zeigt die strafrechtliche Verfolgung von schwulen Männern sowie die Diskriminierung lesbischer Frauen und deren vielfältige Lebensumstände in Rheinland-Pfalz. Verfasser:innen der Forschungsberichte waren Dr. Kirsten Plötz (Klick!) und Dr. Günter Grau. Konzipiert wurde die mobile Ausstellung von Sarah Bornhorst und Detlef Weitz, chezweitz GmbH (Klick!) – museale und urbane Szenografie, Berlin.

 

Vieles ist aus der Zeit von 1946 bis 1973 noch nicht oder nur schwer darstellbar, Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind rar. Die Ausstellung ist jedoch ein wichtiger Schritt, um das geschehene Unrecht sichtbar zu machen, nachfolgende Generationen für homophobe und transphobe Tendenzen zu sensibilisieren und für eine demokratische, vielfältige und solidarische Gesellschaft zu werben. Für Rheinland-Pfalz erzählt ein Zeitzeuge über seine damaligen Erfahrungen in Mainz und Rheinhessen. Seine bewegenden Aussagen sind als Video Teil der Ausstellung und werden neben dem Video der Antidiskriminierungsstelle „nicht schuldig“ gezeigt.

Hier finden Sie eine Lang- sowie eine Kurzfassung des Forschungsberichts zur Aufarbeitung der strafrechtlichen Verfolgung und Rehabilitation homosexueller Menschen, sowie die Dokumentation der Plenarsitzung in der Gedenkstätte KZ Osthofen am 27. Januar 2020.

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